Querdenken 731 Kundgebung und IB Aktion

Am Samstag, den 31.10.20, veranstaltete Querdenken 731 eine „Eilversammlung“ auf dem Münsterplatz in Ulm. Angekündigt wurde die Veranstaltung etwa 24 Stunden zuvor, als Reaktion auf das Verbot des Sternmarsches in München am 01.11.20. In dieser Zeit schafften sie es in etwa 70 Personen zu mobilisieren.

Übersichtsbild der Kundgebung

Von der Organisationsteam von Querdenken 731 war Marc Götz anwesend, der auch Versammlungsleiter war. Markus Haintz war nicht anwesend, vermutlich befand er sich bereits in München, wo am Sonntag 01.11.20 eine mehrere Querdenken Kundgebungen geplant waren.

Inhaltlich ging es in den Reden vor allem um überzogenen Festnahmen durch die Polizei und Querdenkenden feindlich gesinnte Gegenproteste. Insgesamt waren die Redebeiträge kaum verständlich, da die angelieferte Anlage nicht zu funktionieren schien und nur ein Megafon als Ersatz verfügbar war. Eine scheinbar alkoholisierte Einzelperson beschwerte sich lautstark aus der Kundgebung heraus, dass hier [Deutschland] nichts passieren würde und in Frankreich wenigstens Autos angezündet würden. Abstände wurden eingehalten, einen Mund-Nase-Schutz trugen die wenigsten Teilnehmenden. Während zu Beginn der Kundgebung ungefähr 30 Personen anwesend waren, wuchs bis zum Ende der Kundgebung die Zahl der Teilnehmenden auf circa 70 Personen.

Versuchte Aktion der Identitären Bewegung

Am Rande der Kundgebung stellten sich kurz nach Beginn vier Mitglieder der Identitären Bewegung Schwaben (IBS) mit einem Transparent auf und verteilten Flyer. Auf dem Transparent stand „Werde aktiv, Heimat erleben – Heimat bewahren“. Die wenigen Flyer die sie verteilten wurden kaum angenommen und in einem Fall zerknüllt vor ihre Füße geworfen.

Mitglieder der IBS packen ihr Banner aus, im Hintergrund rechts ist die Querdenken Kuundgebung

Zunächst hatten sie sich außerhalb der Demo aufgestellt, wurden von der Polizei gefragt, ob sie zur Versammlung gehören würden und wenn ja, dass sie sich näher dran stellen müssten. Darauf hin gingen sie näher an die Kundgebung dran. Dort wurden sie von einem Ordner der Querdenken Kundgebung angesprochen. Nach Kurzem Gespräch und dem austauschen eines Flyers schien der Ordner zunächst kein Problem mit der Anwesenheit der IB Schwaben bei der Kundgebung zu haben.

Nach einer Rücksprache mit Marc Götz sollten sie dann jedoch die Kundgebung verlassen. In dem Zeitraum schienen sich einige Personen entschlossen zu haben der IB Schwaben ihr Transparent zu entwenden. Dabei kam es zu einem kurzen Tumult. Die Polizei kam schnell dazu und setzte Pfefferspray ein. Im Anschluss wurden die Personalien der Identitären Aktivisten aufgenommen und ihnen vermutlich Platzverweise erteilt. Sie entfernten sich vom Münsteplatz durch die Hafengasse.

Genaueres dazu und zu mehreren extrem rechten Schmiererein in Ulm und Umgebung, berichteten heute die Beobachter News. Ebenso gibt es ein Statment einer Gruppe die sich „Donau Antifa“ nennt auf der Linken Szene Plattform Indymedia. Da dort jede Person unkontrolliert und anonym veröffentlich kann, können wir keine Einschätzung zur Echtheit des Statments abgeben.

Am Vormittag war die IB Schwaben laut eigenen Angaben in Donauwörth, Dillingen und Günzburg unterwegs und führte dort Infostände durch. Eine der Personen in Ulm, groß und blond, trat schon auf zahlreichen Querdenken 731 Veranstaltungen in Erscheinung. Oft zusammen mit Mitgliedern der Ulmer AfD, unter anderen mit Markus Mössle. Auf der letzten Kundgebung der AfD Ulm im Juli nahm er auch teil.

Fazit

Insgesamt hatte die Querdenken 731 Kundgebung nur wenig Außenwirkung. Es gab kaum Schilder oder Transparente und die Beiträge waren akustisch schwer verständlich. Dennoch sind sie offensichtlich in der Lage innerhalb eines Tages um die 70 Personen zu mobilisieren.
Unklar bleibt ob die Querdenken Organisation die Identitären grundsätzlich oder nur wegen dem kurzen Tumult ausschloß.

Die Aktion der Identitären wurde stark eingeschränkt. Insgesamt verteilten sie keine zehn Flyer und vom entrollen des Banners bis zum verlassen des Platzes lagen 9 Minuten.

Es ist davon auszugehen, dass Querdenken im November bundesweit  versuchen wird möglichst viel auf die Straße zu gehen

Einige der neuen Einschränkungen treffen auf eine breitere gesellschaftliche Kritik, daran wird das Spektrum von Querdenken, Verschwörungsideolog:innen und extrem Rechten Gruppen versuchen anzuknüpfen, um mehr Menschen zu rekrutieren und radikalisieren.

Das trifft auch auf Ulm zu. Für morgen, Montag den 02.11.20 kündigt Marc Götz eine Demonstration in Ulm an, Start 17h00 am Münsterplatz. Ob diese genehmigt wird bleibt abzuwarten.

This entry was posted in Besorgte Bürger:innen, Identitäre Bewegung, Identitäre Bewegung Schwaben and tagged , , , , , , , , , , , . Bookmark the permalink.

1 Response to Querdenken 731 Kundgebung und IB Aktion

  1. Pingback: Chronik rechter Aktivitäten in Baden-Württemberg (Oktober 2020) – adiz

Comments are closed.