Die AfD hatte im Nachgang des tödlichen Angriffs in Illerkirchberg am 05.12. zu einer Kundgebung am 10.12. vor Ort aufgerufen. Etwa 80 Personen waren diesem gefolgt und versammelten sich vor dem Rathaus in Illerkirchberg (Ortsteil Unterkirchberg).
Viele Parteifunktionäre aus dem Süden Deutschlands waren angereist. Neben den Rednern Eugen Ciresa (Vorstand Kreisverband Alb-Donau), Markus Frohnmaier (Vorsitzender Landesverband Baden-Württemberg & Bundestagsabgeordneter) und Emil Sänze (Landtagsabgeordneter Baden-Württemberg), waren u.a. folgende Personen anwesend:
- Christina Baum (Bundestagsabgeordnete) mit „Kandel ist überall“ Initiative
- Hans-Jürgen Goßner (Landtagsabgeordneter Baden-Württemberg)
- Daniel Lindenschmid (Landtagsabgeordneter Baden-Württemberg)
- Miguel Klauß (Landtagsabgeordneter Baden-Württemberg)
- Ruben Rupp (Landtagsabgeordneter Baden-Württemberg)
- Udo Stein (Landtagsabgeordneter Baden-Württemberg)
- Christoph Maier (Landtagsabgeordneter Bayern)
- Franz Schmid (Vorstand Kreisverband Neu-Ulm & Vorstand JA Bund)
- Severin Köhler (JA Vorstand Baden-Württemberg)
In Begleitung von Franz Schmid befand sich Nicolas Brickenstein (Identitäre Bewegung & AfD-Mitglied), der bereits am Mittwoch vor dem Rathaus gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Identitären Bewegung protestiert hatte.
In den Reden wurden die gleichen Punkte wiederholt, die in der vergangenen Woche schon auf vielen extrem rechten Social Media Kanälen, Nachrichtenportalen und in Telegramchats die Runde gemacht hatten. Die Tat wurde versucht politisch zu instrumentalisieren, um Stimmung gegen Geflüchtete zu machen. Die Stimmen der Redner gingen im Straßenlärm der Hauptstraße unter, sodass außerhalb der Teilnehmenden auf dem Rathausplatz selbst nicht viel davon zu vernehmen war.
Die Aktion der AfD ist im Ort umstritten. Der Bürgermeister kritisierte bereits vorab die Partei und auch unter den Anwohnenden stößt sie damit nicht bei allen auf Zustimmung. Entlang der Hauptstraße und am Rathausplatz selbst hingen Plakate mit der Aufschrift „Wir in Illerkirchberg trauern & stehen für Frieden, Solidarität & Toleranz“. Am Vormittag hatten sich etwa 30 Personen zusammengefunden, um auf der gegenüberliegenden Straßenseite ihren Protest gegen die Kundgebung der AfD zu zeigen.
Am Montagabend will die nächste extrem rechte Organisation nach Illerkirchberg auf dem Rathausplatz kommen. Nach Identitärer Bewegung und AfD hat für Montag 19:00 die Partei „Der Dritte Weg“ eine Kundgebung angemeldet.