Letztes Jahr wurde ein geheimer Raum der IB Schwaben in der Karlstraße Ulm durch unsere Recherchen aufgedeckt. Mit Blick auf die nächste Woche anstehenden Wahlen in Bayern wollen wir bisher nicht veröffentlichte Erkenntnisse teilen. Wir konnten mehrere interne Treffen der IB Schwaben in besagtem Raum beobachten. Von zwei dieser Treffen wollen wir hiermit Video-Aufnahmen veröffentlichen.
Am Montag, den 12.12.22, fand auf dem Rathausvorplatz in Illerkirchberg eine Kundgebung der neonazistischen Kleinstpartei Der Dritten Weg statt. Es versammelten sich 18 Neonazis, die meisten vollvermummt. Ausgedehnt auf 1,5 Stunden wurden drei Reden gehalten und dazwischen Rechtsrock über einen Lautsprecher abgespielt. Die Versammlungsteilnehmenden waren überregional u.a. aus München und Reutlingen angereist. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir zwei Personen benennen, die in Ulm aktiv sind: der aktive SSV Hooligan Maximilian Förster und Felix Marmor, Aktivist der IB Schwaben.
Die AfD hatte im Nachgang des tödlichen Angriffs in Illerkirchberg am 05.12. zu einer Kundgebung am 10.12. vor Ort aufgerufen. Etwa 80 Personen waren diesem gefolgt und versammelten sich vor dem Rathaus in Illerkirchberg (Ortsteil Unterkirchberg).
Viele Parteifunktionäre aus dem Süden Deutschlands waren angereist. Neben den Rednern Eugen Ciresa (Vorstand Kreisverband Alb-Donau), Markus Frohnmaier (Vorsitzender Landesverband Baden-Württemberg & Bundestagsabgeordneter) und Emil Sänze (Landtagsabgeordneter Baden-Württemberg), waren u.a. folgende Personen anwesend:
Am Morgen des 05. Dezember kam es im Illerkirchberger Ortsteil Oberkirchberg zu einem Messerangriff, bei dem zwei junge Mädchen verletzt wurden. Eine 14 Jährige erlag im Laufe des Tages ihren Verletzungen. Der Tatverdächtige floh in ein nur wenige Meter entferntes Haus und wurde dort später vom SEK festgenommen. In diesem Haus in Illerkirchberg lebten zu dem Zeitpunkt laut Angaben der Schwäbischen Zeitung zehn Geflüchtete. Das und die eritreische Herkunft des Tatverdächtigen lösten ein rechtes Medienecho aus. Diverse extreme Rechte, von AfD über einzelne Identitäre bis hin zur NPD, griffen in Artikeln, Social Media Posts und auf Telegram das Thema auf und skandalisierten die Tat.
An den Abenden des 05. & 06.12. kamen jeweils rund 100-200 Menschen zum Gedenken am Tatort in Illerkirchberg. Dazu aufgerufen wurde auch in Telegramkanälen, die dem Querdenken-Spektrum zuzuordnen sind. Die beiden Gedenkabende unterschieden sich stark.
Mehrere Nazis in Bayern und Baden-Würtemberg stehen im Verdacht schwere Gewalttaten geplant zu haben. Heute fanden deswegen mehrere Hausdurchsuchungen in Süddeutschland statt. Hier ein kurze Zusammenfassung zu den bisher bekannten Details und ein naheliegender Verdacht der zur Neuen Stärke Partei führt und einer Aktion vor der Ulmer Synagoge im Sommer 2022
Seit November 2021 laufen durchgängig unangemeldet Spaziergänge aus dem #Querdenken Spektrum durch die #Ulm’er Innenstadt. Seit 2 Wochen werden diese wieder angemeldet. Wie kam es dazu und was passiert da aktuell erklären wir in dieser Kurzmeldung
Am Samstag 27.08.2022 versuchte die extrem rechte Identitäre Bewegung (IB), eine Pride Demonstration in Ulm zu stören. Es kam zu Beschimpfungen und Drohgesten gegenüber Teilnehmer:innen der Pride. Mindestens 18 Personen waren beteiligt. Die enttarnten IB Räumlichkeiten in der Karlstraße 56 waren wieder Ausgangspunkt der extrem rechten Gruppe.
Vortreffen in den Räumen der Identitären Bewegung in der Karlstraße 56. Ganz links Maximilian Förster
Am 05.06.22 kam es zu einem antisemitischen Vorfall in Ulm (wir berichteten) mehrere Personen posierten vermummt vor der Ulmer Synagoge mit zwei Fahnen auf der neonazistische Symbole und Sprüche zu sehen waren.
Wir konnten zwei der beteiligten Personen identifizieren, es sie sind organisierte Neonazis der Neuen Stärke Partei (NSP).
Banner vor der Synagoge am 05.06.22 – Foto von T-Online
Schwarze Sonnen Fahne vor der Synagoge am 05.06.22 – Foto von T-Online
Am Sonntagabend dem 05.06.22, posierten vier vermummte Personen mit zwei Bannern vor der Ulmer Synagoge, auf einem war eine schwarze Sonne zu sehen. Augenzeug:innen beobachteten das Geschehen und intervenierten. Der 05.06. ist der Jahrestag des Brandanschlags von 2021 auf die Synagoge.
Video-Ausschnitt des Brandanschlags am 05.06.2021
Die vier an der Aktion beteiligten Personen am 05.06.2022
Am Samstagabend gegen 22:00, betraten 19 vermummte extrem rechte Mitglieder der Identitären Bewegung gesperrtes Gelände der Eisenbahnbrücke und entrollten ein Banner. Die durch unsere Recherchen enttarnten geheimen Räumlichkeiten der extrem rechten Identitären Bewegung (IB) in der Karlstr. 56 waren Ausgangspunkt einer geplanten Banneraktion
Vier IB Mitglieder (ganz rechts „Vincenzo Richter“ / IB Chemnitz Mitglied) vor den Räumen in der Karlstraße 56 im Vorfeld der Aktion